(Artikel Main Post Ochenfurt vom 16. Mai 2015)
STÄCK
GAUKÖNIGSHOFEN
Die Partnerschaft fest verankert
Unübersehbar prangt seit einiger Zeit der Anker am Ortseingang von Ochsenfurt her. Aber am Himmelfahrtstag gab sich das gewichtige Geschenk aus der französischen Partnergemeinde Val d’ Odon für kurze Zeit noch einmal bedeckt. Denn das Symbol der Freundschaft sollte beim offiziellen Besuch der 40-köpfigen Delegation aus dem Calvados seine feierliche Enthüllung erfahren.
Für den Anker gab es einen großen Bahnhof am ehemaligen Bahnhof. Es wurde musiziert und gesungen, auf den festlichen Anlass getrunken und vier Mann zogen in die gleiche Richtung.
Für den Anlass war eigens eine kleine Kapelle aus Mitgliedern des Gaukönigshöfer Partnerschaftsvereins zusammengestellt worden, die mit „Gruß an Würzburg“ und dem Frankenlied die Feier eröffnete. Den Symbolwert des Gastgeschenks hoben alle Redner hervor. Die Partnerschaft zwischen Gaukönigshofen und der Gemeinde im Calvados sei mittlerweile fest verankert.
Jan Arf, der Vorsitzende des Gaukönigshöfer Partnerschaftsvereins, sagte, der Anker gebe Sicherheit und die Gewissheit, unter Freunden zu sein. Er solle auch immer wieder zum Innehalten und zu Gedanken an die befreundeten Menschen anregen.
Im Namen des Vereins aus Val d’Odon verlas dessen stellvertretender Vorsitzender Christoph Delory das Grußwort des Vorsitzenden Georges Laignel, der aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte. Laignel erinnerte an die vielen Begegnungen, die es seit 1997 gegeben habe. „Wir schätzen uns so, wie wir sind“, so Laignel. Die Gemeindepartnerschaft stehe auch stellvertretend für die deutsch-französische Freundschaft. Die 950 Kilometer Weges seien schon auf vielfältige Weise überwunden worden, nämlich mit Bussen, Personenwagen, Wohnmobilen und sogar mit Fahrrädern. Die nächste Herausforderung werde es wohl sein, die Strecke auch einmal zu Fuß zu gehen, hatte Laignel etwas scherzhaft in seinem Schreiben angemerkt, das Annabelle Briois übersetzte. Laignel schrieb zur Herkunft des Ankers, dass dieser im Ärmelkanal gefunden worden sei. Zu welchem Schiff er gehörte, sei aber unbekannt.
Vom Überraschungseffekt erzählte Bürgermeister Bernhard Rhein. Der Laster mit dem Anker sei plötzlich vor dem Rathaus gestanden. Was es damit auf sich hatte, habe schließlich ein Anruf bei Jan Arf ergeben.
Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder, der als Bürgermeister am 8. Mai 1998 die Partnerschaftsurkunde mit unterzeichnet hatte, erinnerte an die Anfänge und brachte Peter Mark als Mann der ersten Stunde mit. Der hatte 1997 die allerersten Fäden ins Calvados geknüpft. Dann schritten Arf, Rhein, Lehrieder und Delory zur Tat und zogen unter Applaus das Tuch vom Anker. Die Europahymne wurde gespeilt und natürlich mit Calvados angestoßen. Die französische Delegation stimmte ein Lied an. Für die Gäste hatte der Gaukönigshöfer Verein ein buntes Programm zusammen gestellt. Noch am Feiertag ging es zum Weinfest nach Nordheim am Main. Das Kalibergwerk Merkers in der Rhön, die Stadt Fulda und Künzell waren am Freitag Ausflugsziele.
Von Klaus Stäck